14. bis 16.11.2023 Dienstag - Donnerstag Anreise nach Auckland
Bei stärkstem Regen fahren wir zum Münchner Flughafen. Da fällt der Abschied wirklich nicht schwer :-) . 10 Minuten vor Öffnung der Gepäckabgabe stehen wir als erste in der Schlange und gehen dort anschließend fast schon traditionsgemäß im Airbräu zum Essen.
Der A380 der Emirates ist im hinteren Bereich nur mäßig besetzt. Das hatte ich mir so erhofft, die meisten Leute buchen sich wohl lieber im vorderen Bereich ein, und so ist die Chance groß, daß man hinten eine ganze Sitzreihe für 2 Personen bekommt. Und das war auch diesmal so: wir genießen den Platz. Leider fällt das Schläfchen beim 6-Stunden-Flug sehr kurz aus, denn es dauert fast 2 Stunden, bis zu Ruhe einkehrt, und 1 Stunde vor der Landung werden wir nachts um 2 Uhr unserer Zeit schon wieder geweckt.
Für die Langstrecke, 14.300km in normalerweise 16 Stunden von Dubai nach Auckland, haben wir uns Premium Economy gegönnt, und das war es wert. Dabei war die vorzügliche Bewirtung eher nebensächlich, aber der 20cm größere Sitzabstand, die breiteren Sitze, die sich mit ihren bequemen Beinstützen auf geschätzt 30 Grad absenken ließen, waren wirklich schon wie ein kleines Bett. Mit bis zu 184 km/h Rückenwind und 1050km/h Höchstgeschwin-digkeit über Grund hat der Flug dann doch nur etwas über 15 Stunden gedauert.
2 Stunden vor der Landung ist dem ansonsten so wahnsinnig freundlichen Steward dann leider doch das für Uschi bestimmte Glas Wasser zum Frühstück vom Tablett gerutscht, herunter auf meinen Klapptisch, dort in 100 Splitter zerbrochen, und der nasse Inhalt mir voll über Hemd und Hose, ca. 150ml Wasser... Angenehm war das nicht, mußte ich doch fühlen, wie das Wasser langsam über den Kunstlederbezug meinen Popo mehr und mehr durchnäßte, während ich nicht aufstehen konnte, während der Steward die Glassplitter einzeln vom herausgeklappten Traytablett über meinen Beinen aufsammelte. Aber wir haben es positiv gesehen: hätte ja auch mein Kaffee sein können, und die 100 Splitter des Glases haben mich auch nicht verletzt. Mit vielen vielen Papierhandtüchern, Tissues und einer Wolldecke, und der glücklicherweise mitgeführten Ersatzunterhose war ich dann wieder einigermaßen trocken...
Im Landeanflug hat "ao tea roa", das Land der langen weißen Wolke, dann noch einige schöne Blicke auf Auckland und die Buchten drumherum freigegeben. Die vollautomatische Passkontrolle war in 2 Minuten erledigt, gänzlich ohne Schlange, auf unsere beiden für den Camper ausgefüllten Taschen haben wir 30 Minuten gewartet, und dann enttäuscht 40 Minuten in den Schlangen an der Einfuhrkontrolle angestanden, bei der es vor allem darum geht, daß keine verseuchten Lebensmittel oder Schuhe und Kleidung mit verseuchten Bodenresten ins Land eingeschleppt werden.
Um uns vor der Übernahme des Campers etwas ausruhen zu können haben wir uns für den Rest des Tages im flughafennahen Heartland Hotel eingemietet. Zum Abendessen gab es Fish&Ships, auf die ich mich schon so sehr gefreut hatte. Denn auf diese Speise war ich erstmals bei unserer Neuseelandreise 1997 gekommen, und hatte sie zumindest in der Erinnerung, nie wieder so gut bekommen. Das hat sich auch eben bestätigt!
Morgen für um 9:00 Uhr wollen wir dann den Camper übernehmen. Leider ist die Wetterprognose fürs Wochenende eher bescheiden...
17.11.2023 Freitag, Auckland nach Waipu Cove (Bream Bay)
Nach dem Frühstück lassen wir uns vom Wohnmobilvermieter am Hotel abholen. Zur vereinbarten Zeit sind wir mit unseren 2 Riesen-Gepäckstücken bei Wendekreisen und nehmen kurz darauf unser zuhause für die nächsten 3 Wochen in Empfang. Der erste Eindruck: Wow, ist das klein. Innen zwar ausgestattet ähnlich früheren Campern in Australien, aber eben nur 6,10m lang und 2,0m breit: das macht sich ganz schön bemerkbar. Immerhin ist die Kiste damit auf den tw. engen Straßen aber auch gut beherrschbar.
Mit Ach und Krach können wir alles verstauen – und bemerken dabei, dass wir vermutlich viel zu viele warme, auftragende Kleidung mitgebracht haben, inkl. Schlafsäcken. Beim Einkaufen der Lebensmittel dürfen wir keine Sonderangebote mitnehmen, weil die Größe der Big-Packs oft schlicht den Rahmen für die Unterbringung im kleinen Kühlschrank und den noch verbliebenen Schränkchen sprengen würde. Aber am Bier wird nicht gespart, hier erstehen wir für die lauen Abende auf dem Campingplatz 2 verschiedene Sorten a 12 Flaschen. Irgendwie ist irgendwann dann doch alles verstaut und es ist immerhin noch Platz für 2 Personen auf dem Vordersitz: wir können losfahren.
Die Sonne scheint und lässt die Bucht von Auckland in schönem Licht erstrahlen. Leider gibt es fast nirgendwo einen Aussichtspunkt auf unserer Straßenseite oder eine Möglichkeit anzuhalten. Dabei wären die zahlreichen Baumfarne, die blühenden Bäume und die giftgrünen Wiesen so schöne Fotomotive.
Wir fahren an der Hibiskusküste entlang bis zum ersten geplanten Campingplatz in Waipu Cove. Ein schöner, grasbewachsener Platz hinter der hohen Düne. Dahinter ein weiter Strand mit tollem Blick auf zahlreiche Inseln
Wir machen einen kleinen Strandspaziergang und genießen das Ambiente. Surfer tummeln sich in den grünen Wellen und zahlreiche Muscheln sind über den Strand verteilt. Kein Stück Plastik sehen wir. Ob das Zufall ist, Reinigung oder noch ein kleines Stück heile Welt können wir nicht beurteilen.
18.11.2023 Samstag, Waipu Cove nach Pahia (Bay of Islands)
Leider hat sich der Wetterbericht bewahrheitet und es ist bewölkt und regnerisch geworden. Nachdem wir um viertel vor sechs mit einem lautstarken Alarm von unserem Auto aus dem Schlaf gerissen wurden, haben wir festgestellt, dass sich die seitliche Schiebetür nicht korrekt von innen schließen lässt und das wahrscheinlich nach ca. 4 Stunden den Alarm ausgelöst hat. Wahrscheinlich haben uns alle Mitcamper des Platzes verflucht.
Nach dem Frühstück brechen wir ziemlich spät auf nach Whangarei. Die Landschaft ist nach wie vor sehr grün mit Farnen, Wäldern, Grasland und kleinen gelben Blumen, die überall am Straßenrand stehen und ein gelbes Band bilden.
Whangarei ist ein hübsches Städtchen mit einem schönen Hafen, der von alten, liebevoll gepflegten Holzhäusern eingerahmt ist. Das Highlight ist das neu eröffnete Hundertwasser Art Museum. Ein idealer Besuchspunkt an einem verregneten Tag. Das ganze Gebäude ist herrlich im Hundertwasser-Stil angelegt und ausgeführt. Eine engagierte Museumsmitarbeiterin erläutert uns einzelne Exponate.
Wir verlassen Whangarei, bedauern, dass wir kein besseres Wetter hatten und fahren weiter zu den Whangarei Falls; ein 26 m hoher Wasserfall. Man kann dort einen netten Rundgang machen, aber bei dem unbeständigen Wetter belassen wir es beim parkplatznahen Aussichtspunkt.
Danach geht es weiter nach Kawakawa, dort befindet sich die berühmteste Toilette der Welt. Hundertwasser, der in der Nähe des Städtchens gewohnt hat, hat sie geplant und auch teilweise mit ausgeführt. Die ausgefallene, bunte Toilette mit dem Baum im Vorraum hat Kawakawa so viel Ruhm und Geld eingebracht, dass vor 3 Jahren dahinter zum Dank ein von Hoteliers gesponsertes Hundertwasser Memorial Museum gebaut wurde.
Da das Wetter weder schöne Aussichten auf die schöne Bay of Islands zulässt, noch eine Wanderung in Frage kommt, steuern wir am Nachmittag einen Campground in der Nähe von Paihia an der Bay of Islands an. Wir haben zwar eine schöne Sicht auf die Bucht, das nutzt aber bei dem stärker werdenden Wind und Regen wenig.
Zum Abendessen gibt es Pasta mit gebratenem Grünspargel und ein leckeres IPA.
19.11.2023 Sonntag, Pahia nach Hihi Beach (Doubtless Bay)
In der Nacht hat es gestürmt und geregnet. Auch der Morgen war ziemlich regnerisch. Wir verlassen unseren Campingplatz und fahren durch Pahia. Inzwischen kam die Sonne raus und wir konnten am Strand ein paar nette Impressionen fotografieren. Sonne und Nieselregen wechseln sich ständig ab. Wir besuchen die Haruru Falls und machen einen kurzen Abstecher in den Wald, die Farne begeistern uns. Wir treffen dann noch einen jungen Deutschen, der über Asien mit dem Rad angereist ist. Der Drahtesel ist voll bepackt....
Danach geht es weiter nach Kerikeri. Dort gibt es einige historische Häuser am Fluß in einem wunderschönen Garten bzw. Park mit alten Rosen und anderen Blumen. Dazwischen Enten und andere Vögel. Auch hier wechseln sich Regen und Sonne ab, sodaß der Regenschirm ständig im Einsatz ist. Wir stärken uns mit einem Kuchen und Kaffee in einem der historischen Gebäude. Alles wunderschön hergerichtet.
Weiter geht es Richtung Norden zu den Rainbow Falls. Auch hier ein beeindruckender Wasserfall.
Zwischendurch besorgen wir noch Haken für Handtücher und Abtrockentuch, sowie einen weiteren Satz Handtücher, damit wir sie mal wechseln und waschen können. In Neuseeland sind alle Einkaufszentren auch sonntags geöffnet.
Danach fahren wir die Küste entlang, erst zur wunderschönen Matauri Bay, die sich im Nebel und Regen leider völlig verhangen zeigt. Schade. Im Sprühregen geht es weiter bergauf, bergab durch Wälder, Wiesen mit Kühen und Schafen und gelegentlich kann man erahnen, welche tollen Aussichten leider nicht zu erkennen sind.
So erreichen wir am Nachmittag Hihi Beach unser heutiger Übernachtungsplatz. Eine tolle Bucht mit Sicht auf ferne Küstenlinien. Bei Sonne ein Traum. Wir erhalten einen Platz mit Blick aufs Wasser und können uns dem ersten Bier widmen, jedenfalls solange, bis der Sprühregen wieder einsetzt und uns nach innen treibt. Am Abend bleibt die Sonne länger und beschert uns schönes Fotolicht. Jetzt müssen wir uns endlich unserer Homepage widmen.
20.11.2023 Montag, Hihi Beach - Waipapakauri (90-miles Beach) - Rawene
Zunächst noch ein paar Fotos vom gestrigen Sonnenuntergang in Hihi (Doubtless Bay):
Heute Morgen waren wir bereits um 6:00h wach und sind nach unserem leckeren Frühstück schon um halb neun aufgebrochen. In der Ferne sahen wir bereits unser Tagesziel, die von der Sonne hell erleuchtete Karikari Halbinsel, um dort 2 kürzere und eine 2..3-stündige Wanderung zu unternehmen. Endlich hatte der Wetterbericht einmal 6 Stunden Sonnenschein für den Tag vorhergesagt.
Unser erster Zwischenstopp galt dem Coopers Beach mit vielen großen Bäumen in der Kulisse, im Vordergrund zahlreiche Schmucklilien und rot leichtendes indisches Blumenrohr (nicht endemisch). Noch ist es ziemlich bewölkt, aber natürlich schön warm.
In der Cable Bay brechen dann erstmals die Sonnenstrahlen richtig durch und geben den blauen Himmel frei. Weiter geht’s an urigem Waldbestand mit Baumfarnen vorbei, dann wird die Landschaft flacher und bucklige Wiesen gewinnen die Oberhand. Weil das Vieh hier das ganze Jahr auf der Weide bleibt, sind die Weideflächen nicht wie bei uns glatt und geplättet, vielmehr bleiben die Büsche und Buckel stehen, die die Kühe und Schafe verschmähen. Zusammen mit den steilen Hügeln – die Erosion hat die „junge“ Landmasse noch lange nicht so wie bei uns eingeebnet – ergibt das ein gänzlich anderes Landschaftsbild als in Deutschland.
Nach 2 km Wellblech dann die erste Überraschung auf der Karikari Halbinsel: 2 riesige Stoppschilder weisen darauf hin, dass wir nicht weiterfahren können, weil es sich um privates Maori-Land handelt. Dabei waren die Wanderungen offiziell im staatlichen Verzeichnis des DOC beschrieben. Immerhin ist der kurze Kari-Kari-Track noch erreichbar und gibt uns schöne Blicke auf Sanddünen und kilometerlange „Wiesen“ aus wilden Geranien und exotischen Pflanzen frei.
So beschlossen wir die Fahrt Richtung Cape Reinga fortzusetzen, dem nördlichsten Punkt Neuseelands, an dem sich die Tasmansee mit dem Pazifischen Ozean verheiratet. Bei gutem Wetter sieht hier man die tosenden schäumenden Wasser sich vereinen. 1997 hatten wir am Leuchtturm im dichten Nebel eine Sichtweite von 5m, das soll jetzt besser werden.
Um einen ersten Blick über den sich die Küste entlang ziehenden 90-Miles Beach mit seinen riesigen Sanddünen zu erhaschen, fahren wir zum Waipapakauri Beach. Dort angekommen große Enttäuschung: ein eiskalter Wind, lt. Wetterbericht Böen bis 75km/h, treibt uns den feinsten Sand in die Augen. Die Sicht ist sehr bescheiden, dunkle Wolken stehen am Himmel. Und dann setzt Nieselregen ein!
Wir haben die Nase voll vom Regen (obgleich es warm ist) und schreiben die Besichtigung des Cape Reigna ab, lieber wieder gen Süden, wo es in den folgenden Tagen zwar auch Regenschauer geben soll, aber keinen so starken Wind, und angenehm warm war es da ja bislang auch.
Auf der Fahrt Richtung Rawene, wo sich der einzige halbwegs akzeptable Ferienpark befindet, setzt dann zeitweise starker Regen ein. Gerne hätten wir ein Foto von den schönen Baumfarnen und flechtenbehangenen Ästen und Zaunpfählen gemacht, aber wieder einmal gab es entweder keine geeignete Haltemöglichkeit oder der Wind trieb einem den Sprühnebel horizontal übers Gesicht und die Kamera, dass wir gar nicht erst aus dem Auto ausstiegen. Nach 240km, zuletzt 15km Gravelroad, einer relativ guten Schotterstraße durch dichten Wald, waren wir schließlich am neuen Tagesziel. Dort haben wir uns mit Fish&Chips vom Einheimischen-Restaurant ein leckeres Abendessen gegönnt. Für 2 riesige Portionen bezahlten wir zusammen 20,00 NZ$, ca. 12,00€. Dafür hätten wir die Lebensmittel nicht bekommen.
Hoffen wir nun, dass der Wetterbericht, der sich bisher täglich zum schlechten gewendet hat, die nächsten Tage endlich mal eine Fehlprognose in die für uns angenehmere Richtung abgibt…
21.11.2023 Dienstag, Rawene - Kauri-Forest - Dargaville
Heute sind unser erstes Ziel die Dünen gegenüber von Opononi. Leider sind wir zu früh dran, das Wetter ist immer noch mit Sprühregen versehen und dadurch hat man eine schlechte Sicht auf die gegenüberliegende Riesendüne. Wir machen den vorgeschlagenen Spaziergang am Arai te Uru, einer Halbinsel, um den beeindruckenden Blick quer über den Fjord zu genießen.
Danach geht es weiter zu einem Wasserfall im Farnwald. Die Waiotemarama Falls sind auf einem kleinen, gut ausgebauten Track durch beeindruckenden und sehr nassen Wald zu erreichen. Am Wegesrand überall grasgrüne Moose, Baumfarne, Farne, Bäume, Palmen uvm. Am Ende hätte man durch den schäumenden Bach waten müssen um das beste Foto vom Wasserfalle zu bekommen. Deshalb gibt es davon auch kein Bild 😊.
Bei der Rückkehr zum Parkplatz ist noch ein weiteres deutsches Paar angekommen. Sie sind gerade beim obligatorischen Schuhereinigen, das notwendig ist wegen eines Virus oder Pilzes, der die riesigen Kauribäume verhungern lässt.
Dann geht es weiter in die Kauriwälder. Zuerst zum Tane Mahatu, dem Herrn des Waldes. Ein beeindruckender Baumriese von 55 m Höhe mit einem Alter von 1200-2000 Jahren und einem Umfang von 14 m. Beim Baum gibt es einen Ranger oder vielleicht auch Wächter, der verhindert, dass blöde Touristen doch ein Selfi direkt am Baum machen möchten. Der alte Baum hat noch Geschwister, die auf einem weiteren Walk besichtigt werden können. Überall hat man Bohlenwege errichtet, damit niemand mit den desinfizierten Schuhen auf den Waldboden tritt und Unheil anrichtet. Man spaziert durch einen beeindruckenden Wald, den wir so aus Europa nicht kennen. Den Waipua Forest durchquert eine kurvige Straße mit wunderschönen Blicken auf den dichten Urwald aus 15 m hohen Farnbäumen, 40 m hohen Kauris und vielen anderen Bäumen und Sträuchern.
Im 19. Jahrhundert hat man Raubbau mit den Kauribäumen betrieben. Bis auf wenige Ausnahmen wurden die meisten, auch uralte Bäume, gefällt für Häuser, Bootsbau usw.
Am Nachmittag verlassen wir den Wald mit seinen gigantischen Bäumen und fahren nach Süden, machen einen Abstecher zu den Kai-Iwi-Lakes. Blauen Seen mit weißem Strand. Leider ist der Campingplatz teuer und schlecht gepflegt, sodass wir weiterziehen nach Dargaville, wo wir einen schönen Campingplatz finden.
22.11.2023 Mittwoch, Dargavile - Muriwai Beach
Hurra, heute Morgen ist ein Stück blauer Himmel sichtbar. Unser Ziel heute ist Muriwai Beach mit seiner Seetölpel-Kolonie.
Der erste Stopp ist der Tokatoka Peak (ist nicht mit Pipi Langstrumpf verwandt). Den anstrenden Aufstieg lassen wir sein, schon wegen Uschis Knieproblemen.
Dann geht es weiter ins Kauri-Museum in Matakohe. Das ist wirklich beeindruckend. Wie man vor mehr als hundert Jahren angefangen hat die Kauri-Wälder zu roden und die uralten Bäume mit ihrem wunderschönen Holz werden in Jachten, Häuser, Möbel usw. verwandelt. Vom ursprünglichen Bestand gibt es heute nur noch 4 %. Seit den 50er Jahren stehen die Kauris unter Naturschutz, jetzt wird nur noch aufgeforstet. Aber die Jahrhunderte und Jahrtausende alten Bäume sind weg. Neben dem Holz wurde auch das Harz der Bäume aus dem Boden geholt. Es ist wie Bernstein und wurde zu allem möglichen verwendet. An einer Wand im Museum sind die Durchmesser der größten Bäume zu sehen, der Größte, den man gefällt hatte, hatte einen Durchmesser von über 8 Metern.
Danach gibt’s an der Strecke noch einen Lookout, von dem aus man einen wunderbaren, weiten Blick ins Land hat. Wir umfahren einen riesigen Meeresarm und kommen durch Farmland, vorbei an der Hauptstadt der Süsskartoffel bis zum Muriwai Beach. Leider ist auch hier der Pfad zur Tölpelkolonie wegen des Unwetters gesperrt und wir können nur aus der Ferne im Gegenlicht den Felsen mit den brütenden Vögeln sehen.
Schließlich geht es auf den Campingplatz am Meer, dem Muriwai Beach mit feistem schwarzen Sand, wo wir einen Platz unter einem schon wunderschön rot blühenden Pohutekawa bekommen. Das Feierabendbier in der Sonne wird ziemlich schnell warm, wir müssen uns nach den Regentagen vor der ungewohnten Sonne schützen.
Nach dem Abendessen besuchen wir noch den Strand und später klingt der Tag mit einem schönen Sonnenuntergang über dem Meer aus.
23.11.2023 Donnerstag, Muriwai Beach nach Waitomo Caves
Heute Morgen Sonnenschein beim Aufwachen. Nach dem Frühstück gehen wir zum Strand hinter der 10m hohen Düne: Ein endlos langer, breiter und glatter Sandstrand, auf den die Wellen mit weiß schäumender Krone auflaufen. In diesen Wellen tummeln sich zur frühen Stunde bereits einige Surfer. Erstmals kommt das Polfilter auf die Kamera. Auf dem Rückweg über die Düne stellen wir fest, dass der schwarze, glitzernde Sand an den nackten Füßen schon ziemlich heiß ist. Mittags verbrennt man sich wahrscheinlich die Füße. Aber noch ist Vormittag und wir schauen uns nochmal die nah gelegene Tölpel-Kolonie an. Auch hier steht die Sonne günstiger als am Vorabend und man kann den Felsen und die Vögel viel besser beobachten.
Die Weiterfahrt führt durch Auckland und dichten Verkehr bis zur Stadt Hamilton. Hier besuchen wir die öffentlichen Gärten „Hamilton Gardens“, ein neuseeländisches nationales Monument. Alles ist z.Zt. noch kostenlos, der Parkplatz sowie der Besuch der außergewöhnlichen Gärten. Das Gesamtareal zieht sich über mehrere Hektar hin. Wir besuchen nur die 17 Themengärten, die sehr originell und abwechslungsreich angelegt sind. So gibt es einen englischen Garten, einen Tudorgarten mit exakt geschnittenen Buchsbaumhecken, einen italienischen Renaissance-Garten, einen Ägyptischen Garten usw. Im Küchengarten mopsen wir noch 1 Zweig Petersilie für den abendlichen Salat. Dafür gibt’s am Ende noch eine Spende für die Gesamtanlage.
Wir freuen uns, dass das Wetter mitgespielt hat und uns sonnige Bilder in den wunderschönen Gärten erlaubt hat. Da wir noch etwas Zeit haben können wir noch weiterfahren bis Waitomo. Für die Glühwürmchen-Höhle (45min mit dem Boot, fotografieren verboten) sind für den nächsten Tag schon alle Vormittagstermine ausgebucht, aber wir bekommen Karten für die noch umfangreichere Nachbarhöhle „Ruakuri-Cave“, der längsten Höhle Neuseelands, mit 90min Führung,
24.11.2023 Freitag, Waitomo Caves nach New Plymouth
Pünktlich und recht früh stehen wir auf, da wir um 9.30 h den Termin in der Höhle haben. Wie immer sind wir zu früh, wir parken schon ein bevor der erste Bedienstete kommt. Man muss eine halbe Stunde vor dem Termin da sein, was bei uns dazu führt, dass wir zu früh sind und versehentlich bereits mit der 9 Uhr Gruppe losmarschieren.
Es geht in die Ruakuri Cave, eine Tropfsteinhöhle mit Glühwürmchen. Znächst steigen wir 25 m in einer künstlich angelegten Spirale bergab und dann erst in die Höhle hinein. Es gibt wunderbare weiße Stalagmiten, Vorhänge aus Kalk und in der Mitte einen Fluss, der mit viel Getöse einen kleinen Wasserfall hinabstürzt. Die Glühwürmchen sind natürlich nicht so zahlreich wie in der viel berühmteren Waitomo-Höhle, aber trotzdem recht eindrucksvoll. Leider sind die kleinen Racker äußert lichtempfindlich, weshalb die Beleuchtung gegen Null tendiert und die Kamera kaum brauchbare Fotos hergibt. Unsere Augen aber sehen problemlos die blauen Punkte und machen sie zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Die Höhle selbst ist ziemlich groß, hat z.T. 20-30 m hohe Decken und Abrisse. Wir sind 1,5 h ständig unterwegs. Am Ende ist dann doch schön, wieder am Tageslicht zu sein und in die Sonne zu blinzeln.
Der weitere Weg führt durch eine wunderschöne, hügelige Farmlandschaft auf einer kurvigen Strecke mit tollen Ausblicken. Hohe Farnbäume, grüne Weiden mit Schafen und Rindern und auffällig viel rosaroter Fingerhut auf dem karstigen Boden. Zum Teil sieht der Fingerhut aus wie bei uns eine Orchideenwiese im Frühling.
Wir fahren quer durchs Land Richtung Westküste. Die Straße führt durch die Awakino Schlucht. Links und rechts dichtester Wald an den Steilhängen, eng durchsetzt mit kleinen und großen Farnbäumen, dazu Palmen und andere Bäume mit aufsitzenden Bromelien; in der Mitte der Fluss. Eine tolle Landschaft, leider wieder an den besonders schönen Stellen ohne Aussichtspunkt für Fotos. Müssen wir eben so in der Erinnerung behalten.
Am Meer angekommen weht eine steife Brise, aber nachdem es unterwegs mal wieder heftig geregnet hat, ist hier wenigstens der Himmel blau und es ist trocken. Unser Ziel, der Mount Taranaki hüllt sein Haupt in dicke weiße Wolken. Schade. Helmut will unbedingt ein Foto mit Schneekappe. Ob sich dieser Wunsch morgen oder übermorgen noch erfüllen lässt? Die Angestellte auf dem Campingplatz von New Plymouth sagt, dass sie die Daumen drückt. Auf jeden Fall gibt sie uns den Platz mit der besten Aussicht aufs Meer.
Wir stehen allein am Hang mit Meerblick, genießen draußen unser Feierabendbier und schauen, was wir morgen machen können.