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25.11.2023 Samstag, New Plymouth nach Wanganui

Beim Aufwachen blauer Himmel, Sonnenschein und das dunkelblaue Meer mit weißen Schaumkronen grüßt uns. Aber ein strammer Wind weht und die Temperatur liegt bei 10 Grad. Zum Glück hat unsere Heizung die ganze Nacht durchgearbeitet und uns warm schlafen lassen, und heute duschen wir bei 24 Grad im Wohnmobil, weil wir zugunsten der guten Aussicht recht weit vom Waschhaus entfernt sind.

Nach dem Frühstück geht es nochmal runter an den Strand, den wir bisher noch nicht genießen konnten. Jetzt gegen 9 Uhr sind schon viele Surfer auf den bis zu ca. 3 m hohen Wellen unterwegs, viele Menschen laufen über den am Campingplatz vorbeiführenden Coastalwalk und treiben ihren Frühsport in der sehr frischen Luft. Beim Fotografieren werden wir von den Böjen fast umgeworfen.

Der Mount Taranaki ist immer noch in seine Wolkenmütze gehüllt. Der Plan war am Visitorcenter auf 1000 m Höhe einen der kurzen Rundgänge zu unternehmen. Wir sind skeptisch, fahren aber die 30 km den Berg hoch. Direkt hinter dem Eingang des Nationalparkes wird der Wald wahrhaft märchenhaft. Flechtenbewachsene Bäume, Farne, Farnbäume und dazwischen immer wieder weiß blühende Waldreben. Und es wird zunehmend feuchter. Manchmal kommt die Sonne noch durch und zaubert ein wunderschönes Licht- und Schattenspiel.

Oben am Visitor Center angekommen zieht eine Regenwolke durch und wir überlegen ob sich das Aussteigen überhaupt lohnt. Der Regen kommen horizontal und die Nebelwolke senkt sich. Beim Hochfahren haben wir kurz gesehen, dass Schnee auf dem Berg liegt. Jetzt ist die Sicht auf den Berg gleich Null.

Also fahren wir durch den schönen Wald wieder abwärts und biegen unten zu einem der drei bekannten Gärten der Region ab. Wir besuchen den Pukeiti Garden, der für seine vielen Rhododendren berühmt ist. Hoffentlich blühen noch ein paar Nachzügler, denn in den Hamilton Garden war die Saison schon vorbei.

Auch der Pukeiti Garden kann kostenlos besucht werden, die Einheimischen erklären uns, dass sie dafür ja ihre Steuergelder zahlen – so war es bei uns früher ja auch einmal. Wir machen „nur“ den kurzen Rhododendron Walk. Der gesamte Garten ist zu groß für unser Zeitbudget. Er wird von zahlreichen, gut ausgeschilderten Wegen durchzogen und ist wunderschön angelegt. Es gibt noch einige blühende Rhododendren, aber 14 Tage vorher muss der Weg ein wahrer Farbenrausch gewesen sein.

Wir genießen die Atmosphäre, es sind nur wenige Besucher unterwegs und diese sind angesichts der Schönheit des Gartens alle gut gelaunt. Die Sonne brennt inzwischen richtig, die Windjacken wandern in den Rucksack. Vom böigen Wind ist hier zwischen den Bäumen nichts zu spüren.

Schade, nach 1,5 h müssen wir weiter. Einer schmalen Straße entlang, mit Passagen, auf denen man sich kein entgegenkommendes Fahrzeug wünscht, geht es in vielen Kurven durch den Regenwald abwärts Richtung Küste. Wir wollen nach Osten, Übernachtungsziel ist Whanganui.

Nach Verlassen des Waldes fällt der böige Wind über uns her und der Himmel wird von Osten her zusehends bewölkter. Immerhin sehen wir an einer Stelle zu unserer großen Begeisterung noch den Mount Taranaki, nur knapp mit seiner Wolkenmütze bedeckt, und man kann die Schneegrenze sehen.

Danach setzt wieder mal Regen ein, unser Wohnmobil muss fühlbar gegen den starken Wind anfahren, der Seitenwind versetzt dem Fahrzeug solche Schläge, dass ohne das Risiko umzukippen nur Tempo 80 drin ist. Am späten Nachmittag erreichen wir den TOP10 Holiday Park am Whanganui River. Ein schöner, gepflegter Platz. Der Regen hat sich gelegt, dennoch ist es frisch.

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26.11.2023 Sonntag, Wanganui - Tongariro NP - Turangi

Bei bewölktem Wetter verlassen wir Whanganui und fahren den Whanganui River nordwärts Richtung Tongariro NP und Taupo.

Die enge Straße schlängelt sich den Fluß entlang, der braun und schlammig Richtung Meer fließt. Der Whanganui River hat sich tief in das weiche Gestein eingegraben. An den Steilhängen kann man noch viele Muschelversteinerungen sehen. An machen Stellen ganze Tuffs von großen Austern. Es wechseln sich Wald und landwirtschaftliche Flächen ab. Der Wald dominiert mit Farnbäumen, Palmen und anderen Bäumen und Sträuchern. Nach 80 km beginnt der Whanganui Nationalpark mit tief eingeschnittenen Schluchten, Abrissen zum Fluß hinunter mit z.T. mehreren hundert Metern. Irgendwann kommt eine Gegend, in der die großen Bäume weiße Blüten tragen, dass der Wald von oben ein helles Aussehen bekommt.

Da wir gemächlich dem Fluß gefolgt sind, kommen wir auf der Hochebene erst an als die Sonne zaghaft erste Schatten wirft. Und da sind sie, die Berge des Tonariro Nationalparks. Der Höchste von Ihnen der 2797 m hohe Ruapehu trägt eine weiße Schneekappe, die sich immer mehr und mehr aus den Wolken schält. Der seitlich gelegene Nauruhoe steht mit seinem schwarzen Vulkankegel und weißen Schneegräben majestätisch in der Ebene.

Die Straße zum Nationalpark ist mit gelb blühendem Ginster über riesige Fläche eingerahmt. Eine farbenprächtige Kulisse. Der Blick wird immer besser, die Wolken verschwinden nach und nach ganz. Im unteren Bereich besuchen wir noch einen Tawhai Falls, der schnell über Treppen erreicht werden kann. Dann fahren wir den Berg hoch bis auf 1600 m Höhe, dort ist das Ski-Areal angesiedelt mit Unterkünften, Schneekanonen und Liften. Über der Baumgrenze gibt es eine niedrige Vegetation, die vielfach aus weißem Moos (?) besteht. Dicke Polster überziehen die vulkantypische Landschaft aus schwarzen Steinen. Faszinierend. Es sieht fast aus wie Schneeflecken. Der Rückweg beschert uns an einer Brücken am Highway noch einen tollen Blick auf die Stromschnellen Takakura Falls des Whakapapanui Rivers mit Blick auf die schneebedeckten Berge. Grandios.

Begeistert machen wir uns am späten Nachmittag auf die Campingplatzsuche im Tongariro Base Camp. Der erste Versuch ist gleich erfolglos. Komplett ausgebucht. Wir müssen noch 30 km weiter fahren Richtung Lake Taupo bis Turangi. Der uns dort empfohlene Platz ist eng, die Rezeption geschlossen. Also weiter. Wir landen dann auf einem Platz, der schon bessere Zeiten gesehen hat. Wir sind die einzigen Gäste und können uns den Platz aussuchen.

Das ist gut, denn unsere Standheizung braucht immer 3-4 Versuche bis sie startet und verbreitet dabei riesige Dieselverdunstungswolken. Wir befürchten immer, dass jemand die Feuerwehr holt, weil er denkt, wir brennen ab. Anscheinend ist das Wohnmobil doch nicht so gut gewartet wie man uns erzählt hat. Aber irgendwann geht die Heizung an und das ist auch notwendig, da zu unserem Erstaunen auch hier im Tal die Temperaturen in der Nacht auf 5 Grad sinken sollen.

Die verfrorene Uschi packt noch einen der 2 mitgenommenen Schlafsäcke aus, einfach damit man sich noch etwas besser gegen die Kälte wappnen kann – eine reine Präventivmaßnahme aus vergangener Erfahrung heraus.

Leider ist das WLAN wieder mal so schlecht, dass wir den Reiseblog nicht online stellen können. Vielleicht morgen.

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27.11.2023 Montag, Turangi nach Taupo

Strahlender Sonnenschein begrüßt uns nach der kalten Vollmondnacht. Unser erstes Ziel heute sind der Tokaanu Thermal Walk an den Hotwater Pools. Ganz allein sind wir im Strauchwald, links und rechts ab und zu ein kleiner, heißer Pool oder ein Blubbern, das die vulkanische Aktivität verrät. Aus Spalten und kleinen Löchern kommt heiße Luft oder heißes Wasser. Umrandet ist das ganze von weiß blühender Besenheide, Harakeke-Büsche und Caggage Trees. Am Ende der Loop ein größerer Weiher mit gelbweißen Algenpolstern, die in der Sonne grell leuchten. Ein schöner interessanter Spaziergang am Morgen.

Dann geht es den Lake Taupo entlang nach Norden Richtung Taupo. Heute suchen wir uns direkt mittags einen Campingplatz, dann können wir den Rest des Tages stressfrei verbringen. Der Holiday TOP 10 in Taupo ist ein sehr schöner Platz. Wir checken ein und machen uns dann auf Richtung Innenstadt um an der Promenade zu bummeln und etwas zu essen. In der Stadt gibt es genügend Restaurants, da haben wir wenigstens mal Auswahl. Am blau glitzernden See entlang gibt es z.Zt. genug Parkplätze, wir laufen die Promenade entlang und finden ein nettes Restaurant mit Blick aufs Wasser. Draußen ist es zwar sonnig, aber ein kalter Wind wehte, sodass wir indoor einen Platz hinter der Scheibe bevorzugen.

Fast alle Bedienungen sprechen sehr gut deutsch, da es Deutsche bei Travel und Work sind. Wir unterhalten uns noch ein wenig und essen dann recht gut.

Nach dem Essen besuchen wir flußaufwärts noch die Huka-Falls. Neben dem Parkplatz führt eine Fußgängerbrücke über den Waikato River. In eine enge Felsschlucht gedrängt pressen sich die Wassermassen durch 235 m lange Stromschnellen um am Ende in einem 11 m hohen Wasserfall zu enden. Ein grandioses, donnerndes Schauspiel. Wir laufen noch ein wenig links und rechts den Fluß aus- und abwärts und kehren dann zum Campingsplatz zurück. Wieder ein ereignisreicher und vor allem sonniger Tag ist zu Ende.

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28.11.2023 Dienstag, Taupo - Craters of the Moon - Taupo

Für heute ist ein echter Ruhetag eingeplant. Die Wettervorhersage ist nicht sonderlich gut. Wir buchen einen weiteren Tag auf dem gleichen Camping Platz in Taupo direkt am WLAN Hotspot, damit wir endlich mal wieder den Reiseblog weiterführen können.

Als nach dem Frühstück kurz die Sonne rausblitzt fahren wir dennoch zu den Cratern of the Moon. Einem geothermalen Spot in einem Tal, wo Wasserdampf an vielen Stellen direkt aus der Erde kommt. Zwischen 1960 und 2002 wurden in diesem Gebiet allein 20 große Krater durch den Wasserdampf gesprengt. Hier gibt es keine Wasser-Pools, sondern nur Erdlöcher, aus denen Dampf strömt. Die durch Explosionen entstandenen Krater haben rot-weiß-gelb changierende Farbwände. Tropische Moose und Farne fühlen sich in der warmen und dampfgesättigten Umgebung sehr wohl. Die andere Vegetation ist niedrig, da es in der Erde sehr schnell sehr warm wird. Trotzdem blühen kleine kriechende Teebäume neben dem Bohlenweg.

An einer Stelle faucht lautstark der austretende Wasserdampf und steigt ständig in einer Nebelsäule auf.

Beim Ausgang sehen wir einen Wagen der Geothermischen Gesellschaft, wo die Arbeiter gerade ein neues Rohr in den Boden setzen um Energie zu gewinnen. Man nutzt was zur Verfügung steht.

Danach fahren wir zurück nach Taupo, das Wetter ist äußert wechselhaft. Sonnenspots wechseln mit kalten Windböen und Nieselregen.

Wir nutzen die Gelegenheit der vielen Restaurants in Taupo und gehen heute mal indisch essen. Sehr lecker und leider wieder mal zu viel.

Den Rest des Tages verbringen wir auf dem ausgesuchten neuen Platz neben einem WLAN-Repeater des Camping-Platzes und bereiten für unseren Blog die letzten 3 Tage nach - um jetzt um 21:00h festzustellen, daß die Bandbreite der Internetverbindung wieder nicht ausreicht um Fotos hochzuladen. Es teilen sich zu viele Camper das Netz. Wahrscheinlich hören einige noch Internetradio oder schauen gar Webfernsehen...oder laden im Hintergrund alle ihre Fotos auf einen Speicher im Internet...

hier gehts weiter mit dem Blog:

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